Die Gemächer
Über eine prächtig geschwungene Treppe erreichen wir die Privatgemächer der Hausherrschaft und ihrer Nachkommen.
Die
Treppe ist mit bemerkenswerten Kunstwerken aus dem Bereich des unmittelbaren
Lebensumfeldes des innersten Kreises der Familie ausgestattet und lädt
den Betrachter zum Verweilen. Die
Privatgemächer
selbst sind trotz des allgegenwärtigen Reichtums des Patron vergleichsweise
bescheiden ausgestattet. Dennoch bemerkt der Kunstkenner im Parkett aus den
wertvollsten Hölzern Europas und Neuenglands eine Meisterleistung postbarocker
Innenraumgestaltung. Die edlen Teppiche zeigen im Gegensatz zu den Gobelins
absolutistischer Herrscherhäuser Frankreichs keine bildhaften Darstellungen.
In den Kabinetten der Infanten finden sich zudem bemerkenswerte Wandmalereien
und Deckenfresken. Auch wenn es nicht möglich ist, die einzelnen Szenen
ohne Kenntnis der Umstände ihrer Entstehung zu verstehen, so hindert dies
nicht am Genuß einer vertieften Betrachtung: Genuß am Reichtum der
künstlerischen Ausdrucksformen, am Prunk der Farben und Hintergründe,
an der beredten Sprache des Malerei, vor allem an der unerschöpflichen
Phantasie, mit der erzählt wird.
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Dieser
Abschnitt des Gesamtgebäudes beinhaltet einen weiteren Keramiksaal und
greift damit die Thematik des Repräsentationsbereiches
wieder auf. Der speziellen Vorliebe des Hausherrn entsprechend ist dieser Keramiksaal
mit kostbaren Kristallspiegeln und einem künstlichen Wasserfall ausgestattet.
Vor dem künstlichen Wasserfall eine fast raumhohe, bewegliche Kristallumfassung.
Diese besondere Einrichtung ist wohl am ehesten mit den Wasserspielen König Ludwig II von Bayern zu vergleichen und die Vorstellung, wie sich der Hausherr des Morgens nackt unter den Wasserfall begibt mutet gar wunderlich an. Weiterhin ist dieser Wohnbereich mit einer erklecklichen Anzahl konkaver keramischer und in Emailarbeit erschaffener Raumobjekte auf das reichhaltigste ausgestattet.
Wirtschaftsräume
und Nebenanlagen