Finale

Noch ´ne Alpenquerung:

Riva di Garda - Rovareto - Rückreise

Morgens in Riva: Nix Disco und Festival.

Christophe verabschiedet sich und fährt zu seiner Freundin nach Turin.

Jürgen und ich wollen auch heim und schwingen uns aufs Rad über den kleinen Hügel nach Rovareto.

Gegen 10 Uhr sind wir am Bahnhof. Wir haben keinen einzigen Lire mehr in der Tasche, aber das macht nichts: Bahnticket lösen (per Eurocard) und dann sind wir ja auch schon bald in München.

Denkste!

Der Schalterbeamte in Rovareto ist so ein Bahnheini wie aus dem Bilderbuch. Etwa eine halbe Stunde muß ich warten, bis ich mit meinem Anliegen vorsprechen kann, denn erst wird die Lebensgeschichte der Frau vor mir in allen Details erörtert. Muß eine interessante Biographie sein, aber leider verstehe ich kein Wort. Nur Geduld - wir sind ja im Urlaub.
Dann darf ich meinen Antrag auf Ausstellung von 2 Fahrkarten vortragen. Klappt prima und Eurocard geht auch. Ja, und 2 Fahrräder. Dafür braucht man eine Extrakarte und geht auch.

Wann fährt den der nächste Zug?

Der fährt jede Stunde (Euro-City), durchgehend bis München.

Prima.

Der nimmt aber keine Fahrräder mit.

Hä?? Aber ich habe doch gerade Fahrradtickets gekauft.

Aber ich habe doch nach dem nächsten Zug gefragt, und nicht nach den nächsten Zug, der Fahrräder mitnimmt.

Also: Wann fährt der nächste Zug, der Fahrräder mitnimmt?

19 Uhr 30.

Hä?? Erst in 8 Stunden.

Ja.

Hier an der Hauptstrecke, wo alle Züge über den Brenner nach Italien langfahren.

Ja.

Aber da fahren doch vorher noch andere Züge nach München?

Ja, aber die nehmen keine Fahrräder mit.

Aber da ist doch das Fahrrad-Symbol auf dem Fahrplan?

Ja, aber die fahren nicht über den Brenner.

Wohin denn dann?

Nur auf den Brenner.

Und wann fahren die Österreicher weiter?
Das weis er nicht, er ist ja italienischer Bahnbeamter und kein österreichischer.
Aber er hat mir doch das Bahnticket quer durch Österreich verkauft?

Ja.

Und damit kann ich doch fahren?

Ja, um 19 Uhr 30.

Und vorher nicht?

Doch, jede Stunde - aber nicht mit den Fahrrad.

 

Ich werde beinahe wahnsinnig.

Dat sach ich dir.

Zwischen Innsbruck und Kufstein: Lange Etappe ohne Bier und ohne Zeitung

Kurz bevor das passiert, steigen wir natürlich trotzdem in den nächsten Euro-City. Der Schaffner wirft uns sofort wieder hinaus. Der nächste Versuch mit der italienischen Regionalbahn (moderne, schnelle Züge) ist dagegen erfolgreich und wir fahren zum Brenner. Dort Umsteigen und dann nochmal in Innsbruck und in Kufstein.

Die Bahnfahrerei war also etwas umständlicher als erhofft und war echt nochmal ´ne Alpenquerung.

Gegen 19 Uhr sind wir in München, ich hole einen Miet-Golf, weil uns die Bahn wieder zu teuer ist und spät in der Nacht sind wir wieder zuhause.

Insgesamt eine tolle Mountainbike-Alpintour und ein wirklich schönes Erlebnis.

Ciao raggazi


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